Wolfgang Hugo Rheinhold: Skulptur "Affe mit Schädel" (1892-93), Version in Kunstbronze
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Dass er dabei mit seinen mannigfaltigen Anspielungen ein ""Kabinettstück überlegenen Humors"" ablieferte, bescheinigten ihm schon die Zeitgenossen - schließlich schimmern nicht nur Shakespeares ""Sein oder Nichtsein"", sondern darüber hinaus noch Rodins ""Denker"" und kursierende Darwin-Karikaturen deutlich durch.
Rheinholds Affe ist aber weit mehr als Humor in Bronzeguss aus Urgroßvaters Zeiten. Der mit einem Werkzeug zur Schädelvermessung hantierende Affe sitzt schließlich nicht nur auf Darwins bahnbrechendem Werk, sondern zugleich auf der Bibel. Und bei genauer Betrachtung erweist sich - ganz klassisch - die ""Inscriptio"", die Inschrift, als Schlüssel zur Allegorie: ""Eritis sicut deus"" heißt es da, ""Ihr werdet sein wie Gott"". Mit eben diesen Worten lockt der Teufel Adam und Eva zum Baum der Erkenntnis, was bekanntlich zur Vertreibung aus dem Paradies führt. So erweist sich der Bildhauer Rheinhold am Ende doch wieder als Philosoph: Wer Erkenntnis sucht, sagt uns der ""Affe mit Schädel"", hat mit Konsequenzen zu rechnen - eine, wenn nicht ""die"" Grunderfahrung des 20. Jahrhunderts von der Atombombe bis zur Gentechnologie.
Polymerer Kunstguss mit bronzierter Oberfläche. Format 8 x 13,5 x 8 cm (B/H/T). Gewicht ca. 0,7 kg."